Hugo Hilpmann
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In Erinnerung an …


Jule Ehlenz, Hugo Hilpmann, Helen Lüth,
Lucie Marsmann, Lars Vieth
5. – 27.4.24 

Eröffnung
Freitag, 5.4.24, 19 Uhr

In der Gruppenausstellung „In Erinnerung an …“ werden die Künstler:innen zu Spurensucher:innen. In Material­sammlungen und Fotoalben der Großeltern und Eltern, an Orten und Gebäuden ihrer Kindheit. Sie offerieren einen Einblick in das Private und bieten die Möglichkeit sich mit dem Fremden zu identifizieren. Es entstehen ganz eigene Archive: vorhandene Bilder werden kontextua­lisiert und Neuschaffungen gegenübergestellt. Der soziale Gebrauch der Fotografie bewegt sich in einem Kreislauf von Erinnern und Vergessen. Inmitten dessen schaffen es die Künstler:innen, einen Moment des Innehaltens zu gewähren. Indem sie die Objekte bewahren, betonen sie die Aktualität von Erinnerung.

Jule Ehlenz – „bei oma. ohne oma.“ 2023
Durch die Verwendung von Doppel­belichtungen geistert Jule Ehlenz durch das Haus ihrer Großeltern, indem sie Selbst­porträts mit Archivmaterial kombiniert. Auf der Suche nach Nähe entsteht eine Dialektik zwischen dem, was vorhanden ist, und dem, was vergeht, wenn ein Mensch von uns geht. Was bleibt, wenn ein Mensch verstirbt? Was lässt er zurück? Welche Erinnerungen bleiben uns? Die Arbeit stellt die Frage danach, wie nach dem Tod eine Verbundenheit spürbar werden und bleiben kann. Jule Ehlenz studiert im B.A. an der Hochschule Bielefeld Fotografie und Bildmedien.

juleehlenz.de

Hugo Hilpmann – „Früher durfte ich immer den Bierschaum abzutschen!“ 2023
In seiner Arbeit untersucht Hugo Hilpmann die Fotografie als Erinnerungsträger. Konfrontiert mit dem frühen Tod seines Großvaters begibt er sich auf die Suche nach Erinnerungen. Als Vorlage dienen ihm Stasi-Unterlagen, das lose Archiv seiner Familie und deren Erzählungen. Durch die Kombination der Bilder und der Erzählungen werden die Erinnerungen der anderen zu seinen und er erstellt ein eigenes Familienarchiv. Hugo Hilpmann studiert im B.A. Fotografie und Bildmedien an der Hochschule Bielefeld. Seine Arbeiten wurden in den Gruppenausstellungen „Fundament“, sowie „Ausstellkammer: I love Dirk“ am Fachbereich Gestaltung der HSBI gezeigt. Seine Arbeit „30,0kg/m2“ wurde im Further04 der Fotobus Society veröffentlicht.

hugohilpmann.de

Helen Lüth – „Paradeis“ 2022
Auf der Paradeisstraße steht das Haus der Großmutter. Nach ihrem Tod löst die Familie ihren Haushalt auf. Enkelin Helen Lüth begibt sich auf die Suche nach den Spuren ihrer Großmutter. Dabei entdeckt sie handgeschriebene Zettel und umgenähte Kleidungsstücke – Abnutzungen eines gelebten Lebens. Durch die Scans der Kleidung versucht sie, ihrer Oma ein letztes Stück näher zu kommen. Helen Lüth studiert im B.A. Fotografie und Bildmedien an der Hochschule Bielefeld. Ihre Arbeiten wurden in den Gruppenausstellungen „Ausstellkammer: I love Dirk“ und „East, West, Bucharest“ am Fachbereich Gestaltung der HSBI gezeigt.

Instagram helenlueth.de

Lucie Marsmann – „Ulla & Willi“ 2016
Die Rauminstallation „Ulla & Willi“ ist ein Auszug aus dem Familienarchiv der Großeltern mütterlicherseits. Das Ritual der Großeltern, sich gegenseitig zu fotografieren, spielt in Lucie Marsmanns Arbeit eine entscheidende Rolle. Durch geschickte Paarungen und die Kombination von Erinnerungs­stücken entsteht eine konzentrierte Narration der großelterlichen Selbstdarstellung. Lucie Marsmann ist visuelle Künstlerin und Fotografin. 2010 absolvierte sie ihr Diplom an der Fachhochschule Bielefeld. Von 2006 bis 2019 war sie aktives Mitglied bei Artists Unlimited. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten wurden international und national ausgestellt, unter anderem im Marta Herford, Fotobook­festival Kassel, Breda Photofestival, UNSEEN Photofestival Amsterdam, Atelierhaus Museoin Bozen und HANSEartWORKS Bergen.

luciemarsmann.com

Lars Vieth – „Elisabeth“ 2022
In den 80er und 90er Jahren fotografierte seine Großmutter ihre Reisen ins Unbekannte. Lars Vieth eignet sich die Bilder seiner Großmutter an und bringt sie in ihren ursprünglichen Kontext zurück. Er sucht seine Großmutter, in Bildern auf denen sie selbst nicht abgebildet ist. Er fragt nach ihren Erinnerungen und Erlebnissen und verbindet sie im stillen Dialog mit seinen. Lars Vieth absolvierte 2023 seinen Bachelor of Arts an der Fachhoch­schule Bielefeld. Derzeit studiert er im Masterprogramm Kommunikations­design an eben dieser.

Instagram lars.vieth

Kuratiert von Hugo Hilpmann

Öffnungszeiten 6. – 26.4.
freitags 16 – 19 Uhr
samstags und sonntags 14 – 17 Uhr

Im Rahmen der Bielefelder Nachtansichten
Samstag, 27.4., 18 – 1 Uhr 

Artists Unlimited Galerie
Eingang Innenhof, August-Schroeder-Str. 1
33602 Bielefeld

Mit freundlicher Unterstützung
Sparkasse Bielefeld